Das gemeinsam vergossene Blut

Joan Gérard

Das gemeinsam vergossene Blut

Manifest der Internationalen Union der Widerstandskämpfer und ehemaliger KZ-Häftlinge vorgetragen vom Präsidenten der Union General Joan Gérard am 20. Juli 1964 im Ehrenhof des Bendlerblocks in der Stauffenbergstraße, Berlin

Im Namen der Internationalen Union der Widerstandskämpfer und Deportierten möchte ich gerne den Widerstand würdigen, den Widerstand überall, der sich in Deutschland genau wie in allen Ländern gegen die Unterdrückung im Namen des Rechts und der Freiheit erhoben hat.

Das gemeinsam vergossene Blut, vergossen in der Untergrundarbeit im Maquis und in Konzentrationslagern, muss uns bei der Errichtung eines einigen und brüderlichen Europa zusammenführen. Wir stehen hier mit jungen Franzosen, Töchtern und Söhnen von Deportierten. Sie sind als Vertreter des Widerstands unter dem Zeichen der Internationalen Union der Widerstandskämpfer gekommen, um mit der deutschen Jugend, insbesondere mit den Söhnen und Töchtern der Männer des 20. Juli 1944, brüderlich Freundschaft zu schließen, eine Freundschaft, von der unser aller Zukunft abhängt.

Im Vertrauen auf die Jugend Deutschlands, wie auf die Jugend aller europäischen Völker, müssen wir im Gedenken an einen gemeinsamen Kampf vereint unser gemeinsames Schicksal entscheiden – in Frieden und in Freiheit.



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