Emil Henk
1893 in Heidelberg geboren, studierte Henk Nationalökonomie und Literaturgeschichte und arbeitete als Schriftsteller und Journalist u. a. für die Frankfurter Zeitung. Er gehörte dem Heidelberger Kreis um Carlo Mierendorff, Theodor Haubach, Wilhelm Leuschner und Carl Zuckmayer an und näherte sich sozialistischen Ideen. 1933 sammelte er unter dem Pseudonym Rechberg im Raum Heidelberg/Mannheim einen Kreis Gleichgesinnter um sich, der einen sozialistischen Neubeginn in der Illegalität anstrebte. Die Rechberg-Gruppe initiierte ein Netz von Widerstandszirkeln in Südwestdeutschland, ihre führenden Mitglieder wurden jedoch im Oktober 1934 von der Gestapo festgenommen. Im März 1935 wurde Henk zu zwanzig Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Haftentlassung 1936 baute Henk ein pharmazeutisches Unternehmen auf. Er hielt den Kontakt zu seinen politischen Freunden – vor allem zu Carlo Mierendorff und Theodor Haubach – weiter aufrecht und nahm an Treffen des Kreisauer Kreises teil. Nach Kriegsende gehörte Emil Henk zu den Mitbegründern der SPD in Südwestdeutschland, die er später als Abgeordneter im baden-württembergischen Landtag vertrat. Zudem machte er sich um die Wiedereröffnung der Heidelberger Universität verdient, engagierte sich in der Volksbildung und war von 1949 bis zu seinem Tod 1969 Vorsitzender des Kuratoriums der „Stiftung Hilfswerk 20. Juli 1944“.